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Psychische Störungen und Arbeitsunfähigkeit

Die Auswirkungen von Psychische Störungen werden immer erheblicher und können einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit von Menschen haben. In Deutschland sind psychische Erkrankungen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Krankheitsausfälle. In diesem Artikel werden wir zehn Fakten über psychische Störungen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsunfähigkeit in Deutschland präsentieren.

  1. Psychische Erkrankungen sind eine häufige Ursache für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales waren im Jahr 2020 rund 19 Prozent der Fehlzeiten auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. (Quelle: BMAS, 2021)
  2. Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland und können zu Arbeitsunfähigkeit führen. Laut der Deutschen Depressionshilfe leiden rund 4,9 Millionen Menschen in Deutschland an Depressionen. (Quelle: Deutsche Depressionshilfe, 2021)
  3. Auch Angststörungen können zu Arbeitsunfähigkeit führen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Angststörungen und Depression leiden rund 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland an Angststörungen. (Quelle: DGAD, 2021)
  4. Psychische Störungen können sich auch auf die körperliche Gesundheit auswirken und somatische Beschwerden verursachen. Diese können zu Arbeitsunfähigkeit führen. (Quelle: DGPPN, 2021)
  5. Menschen mit psychischen Störungen haben ein höheres Risiko für Arbeitslosigkeit und sind oft benachteiligt auf dem Arbeitsmarkt. (Quelle: WHO, 2021)
  6. Die Kosten für psychische Erkrankungen sind hoch. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung verursachten psychische Erkrankungen in Deutschland im Jahr 2016 Kosten in Höhe von 40 Milliarden Euro. (Quelle: IAB, 2018)
  7. Psychische Störungen können zu Produktivitätsverlusten am Arbeitsplatz führen. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit verursachen psychische Erkrankungen einen Produktivitätsverlust von 10,6 Milliarden Euro pro Jahr. (Quelle: BMG, 2015)
  8. Unternehmen können von einem verbesserten Umgang mit psychischen Erkrankungen profitieren. Laut einer Studie der Universität St. Gallen führt eine verbesserte Prävention und Intervention bei psychischen Erkrankungen zu höherer Arbeitsproduktivität und niedrigeren Kosten. (Quelle: Universität St. Gallen, 2019)
  9. Eine frühe Intervention bei psychischen Störungen kann die Arbeitsfähigkeit verbessern. Laut einer Studie des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin führt eine frühe Intervention bei Depressionen zu einer schnelleren Rückkehr an den Arbeitsplatz. (Quelle: DNEbM, 2020)
  10. Eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur kann dazu beitragen, das Stigma gegenüber psychischen Erkrankungen zu reduzieren und Betroffenen die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern. (Quelle: DGPPN, 2022)

Zusätzlich zu den genannten Fakten ist es wichtig zu erwähnen, dass psychische Störungen nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch ihre Arbeitskollegen und das Unternehmen beeinflussen können. Es kann zu Spannungen, Konflikten und einer verschlechterten Arbeitsatmosphäre kommen, was sich negativ auf die Produktivität und den Unternehmenserfolg auswirken kann.

Um die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Arbeitsunfähigkeit zu reduzieren, sind Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung wichtig. Hierzu gehört beispielsweise eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur, die dazu beitragen kann, das Stigma gegenüber psychischen Erkrankungen zu reduzieren und Betroffenen die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) zeigt, dass eine solche Kultur das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern und die Arbeitsunfähigkeit reduzieren kann. (Quelle: DGPPN, 2021)

Eine weitere Möglichkeit, die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Arbeitsunfähigkeit zu reduzieren, sind Maßnahmen zur Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz. Hierzu gehören beispielsweise Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte zum Umgang mit Stress und psychischen Belastungen sowie die Bereitstellung von Unterstützungsangeboten wie Employee Assistance Programs (EAPs). Eine Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zeigt, dass solche Maßnahmen die psychische Gesundheit der Mitarbeiter verbessern und die Arbeitsunfähigkeit reduzieren können. (Quelle: BMAS, 2021)

Eine weitere Herausforderung im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz ist die Tatsache, dass viele Betroffene aufgrund von Stigmatisierung und Vorurteilen ihre Erkrankung nicht offenlegen. Eine Studie der Techniker Krankenkasse zeigt, dass fast die Hälfte der Arbeitnehmer mit psychischen Beschwerden dies nicht ihrem Arbeitgeber mitteilen. Hier ist es wichtig, eine offene und vertrauensvolle Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter sich sicher fühlen, ihre Erkrankung offen zu legen und Unterstützung zu erhalten. (Quelle: Techniker Krankenkasse, 2021)

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass psychische Erkrankungen einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsunfähigkeit haben und hohe Kosten für Unternehmen und die Gesellschaft verursachen. Um die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen zu reduzieren, sind Maßnahmen zur Prävention, Früherkennung und Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz notwendig. Eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur, Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte und die Bereitstellung von Unterstützungsangeboten können dazu beitragen, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern und die Arbeitsunfähigkeit zu reduzieren.